Du kriegst mich nicht!

Wenn du manchmal mittendrin steckst...
So wie ich. Ich stecke jetzt gerade mittendrin. In was? In einer Sache, die mich sehr herausfordert. Vielleicht steckst du auch gerade in so einer Situation. Mich beschäftigt sie sehr. Es fühlt sich an, als würde sich über mein ganzes Leben ein graues Tuch legen. Es ist nicht primär, dass es eine Herausforderung ist. Es ist vielmehr, dass ich nicht weiss, was ich in dieser Situation machen soll. 
Du kennst das? Tja.
Willkommen im Club.
Für mich ist das eher etwas Neues. Ich kenne sehr wohl Herausforderungen und habe viele von ihnen hinter mich gebracht. Doch was ich im Moment erlebe, ist eine der grössten Herausforderungen, der ich je direkt ins Gesicht geschaut habe. Ein bedrohlicher Schmerz.
Und - genau da lerne ich mich wieder neu kennen: Genau hier merke ich, ob all die schlauen und inspirierenden Zitate, die ich gelesen habe und mir merke, überhaupt etwas taugen. Ob sie mir jetzt überhaupt noch wichtig sind- ob sie überhaupt noch Kraft haben. Oder irgendeinen Sinn. Ob sie mich überhaupt in irgendeiner Form wenigstens beruhigen können.
Hier merke ich, wie stark ich bin. Und hier merke ich auch, wo der Mann in mir ist.

Und ehrlich Freunde- am liebsten würde ich einfach mit dem Kettenlader über die Situation hinwegtraxen. 

Wär doch schön. So wie auf dem Bild. Doch mit so einem Caterpillar lässt sich eigentlich fast ausschliesslich physischer Dreck und Schutt wegplanieren. Keinen psychischen.

Doch ebenfalls in dieser Situation habe ich etwas entschieden. Ich habe mich nicht sonderlich danach gefühlt, nein. Lieber hätte ich mich ins Sofa verkrochen mit einer Packung M&M's und den ganzen Tag Full House geschaut. Aber habe ich nicht. Ich habe mich entschieden. Nämlich, dass ich nicht ohne Sieg aus dieser Herausforderung weggehe. Ich lasse diese düstere, gefährlich aussehende Wolke in meinem Leben nicht über mir vorbeiziehen, ohne nicht ihr Regenwasser zum giessen meines Waldes zu benützen. Ja, der Hagel mag mir auf die Schultern knallen, doch ich nehme ihn mir zum Kühlhalten meines Eistees. Der Blitz mag mir in Herz schlagen, doch ich zapfe ihm die Energie für meine Arme und Beine ab. Der Sturm mag mir ins Gesicht peitschen, doch sein Windzug bläst mir die Lügen aus den Ohren. Der Donner mag grollen, doch ich nehme ihn als Trommel für das Lied, das ich anstimme. Oh, du siehst gefährlich aus, du verdammte Wolke. Doch du weisst nicht, wie gefährlich ich bin. 


Du denkst, du bist gross und mächtig. Bist du nicht. Nicht im Vergleich mit mir. Du zeigst immerzu auf die Wunden, die du mir über die Jahre hinweg immer wieder zugefügt hast. Doch das zeigt nur, wie feige du bist. Ich weiss nicht, ob du's weisst: Wunden töten mich nicht. Wunden wecken mich nur. Du willst mich jagen? Du denkst ich habe vergessen, wer du bist? Nein. Du hast in deinem Leichtsinn vielleicht vergessen, wer ich bin. Du jagst mich nicht. Du machst mir keine Angst. Nicht mehr. Du läufst mir in die Arme, wo deine zerbrechliche Existenz an meiner Brust zerschellt. 

Ja, du bist laut. Aber das sind kleine Hunde auch. Du bist immer irgendwo. Doch das sind die Hausfliegen auch, die mit einem unbedeutenden "Flapp" unter meiner Fliegenklatsche zerplatzen. Du bäumst dich vor mir auf wie eine mächtige Welle? Putz mir meine Schuhe! 

 

Ja, ich bin traurig. Ja, ich bin müde. Aber denk ja nicht dran, dass ich je aufgeben werde. Der Gewinner steht schon fest. Und vor der Schlacht habe ich keine Angst! Lass uns zusammen in den Wald gehen, da zeige ich dir, wer ich wirklich bin.

 

Mani

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